2. März 2025

Die Grauammer kurz vorgestellt

Die Grauammer gehört zur Familie der Ammern (Emberizidae) und ist der Gattung Emberiza zugeordnet. Die lateinischen Namen der Familie und der Gattung, Emberizidae bzw. Emberiza, leiten sich übrigens vom altdeutschen „Embritz, Embritze, Emmeritz“ = Ammer ab. Im Gegensatz zu den meisten anderen Familien in der Ordnung der Sperlingsvögel besitzen alle Ammern 9 statt 10 Handschwingen.

Die Grauammer ist farblich kein auffälliger Vertreter unserer Vogelwelt. Sie ist schlicht, grau & weiß gezeichnet, auf der Ober- und vor allem auf der Unterseite kräftig dunkel gestreift. Etwas Farbe verleihen ihr der gelbliche untere Teil des kräftigen Schnabels und die rosa/orangen Beine. Ihr kurzer, monoton schwirrender Gesang (hier anklicken) ist schwer zu orten, was für viele Singvogelarten der offenen Graslandschaften typisch ist. Sie trägt ihn oft von einer exponierten Warte aus, so dass man sie trotzdem einfach findet.

Leider ist dieser Gesang in der Schweiz weitgehend verstummt. Einst ein häufiger Vogel des Kulturlandes, ist ihr Bestand wegen Intensivierung der Landwirtschaft in nur wenigen Jahren drastisch eingebrochen. Im Jahr 2017 gab es in der Schweiz nur noch wenige Sänger, verteilt auf drei kleine Populationen in der West-/Ostschweiz und im Mittelland. Die Art steht heute auf der Roten Liste und wird als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Der Bestand hat sich auf etwa 100 Paare eingependelt.

Ihr langfristiges Überleben bei uns ist wohl nur mit gezieltem aufwändigem Artenschutz gewährt, wie ihn BirdLife & die Vogelwarte in Zusammenarbeit mit Landwirten betreibt. Die Grauammer ist nämlich auf extensive Wiesen mit Kleinstrukturen wie Hecken und Buntbrachen angewiesen. Solche Förderflächen bestehen heute im Grossen Moos, bei Genf und dem Schaffhauser Klettgau.

LIBERTYBIRD bietet auch dieses Jahr wieder Kurzreisen und Exkursionen ins Verbreitungsgebiet der Grauammer in der Schweiz an. Lucas Lombardo ist als Projektleiter Artenförderung bei BirdLife direkt am Schutz der Art beteiligt! Auf diesen spannenden Reisen erhalten Sie Wissen aus erster Hand und Einblicke in den gezielten Artenschutz!

10. Februar 2025

Mönchs-, Weiden- oder Alpenmeise?

WEIDENMEISE lautet eigentlich der offizielle deutsche Artname. Für die Benennung der deutschen Vogelnamen (Nomenklatur) ist die Fachkommission der DO-G (Deutsche Ornithologen-Gesellschaft) zuständig, die sich an der Taxonomie der «IOC World Bird List» orientiert.

Dort wird die Weidenmeise als Art mit mehreren Unterarten geführt, eine davon ist die „Alpenmeise“, Unterart (ssp.). montanus. Der deutsche Unterartname „Alpenmeise“ wird im deutschsprachigen Raum in der Literatur und im ornithologischen Sprachgebrauch verwendet, ist aber kein offizieller Name.

Auch die Schweizerische Vogelwarte/Ornitho.ch hält sich bei der Namensgebung mehrheitlich an die Vorgaben der DO-G. Aber nicht zwingend und immer. Eine dieser Abweichungen betrifft tatsächlich die Namensgebung der Weiden- resp. «Mönchsmeise», welcher dort vorwiegend benutzt wird.

«Mönchsmeise» ist der gebräuchliche Name/Überbegriff eines UNTERARTKOMPLEXES. Er umfasst die beiden bei uns vorkommenden, unterschiedlichen GESANGSTYPEN «Alpenmeise» ssp. montanus (Alpenbogen mit Überschneidungsbereichen der Mittelland-Unterart(en) und «Weidenmeise» ssp. rhenanus/salicarius (Mittelland & Jura, die Verbreitungsgebiete der Unterarten werden in der Literatur allerdings unterschiedlich angegeben!) Vogelwarte & Ornitho verwenden vorwiegend den Namen «Mönchsmeise», weil sonst der Gesangstyp (bzw. die Unterart) «Alpenmeise» nicht explizit berücksichtigt und erhoben würde. Die Unterscheidung der beiden Gesangsformen erlaubt es, die Entwicklung der Teilpopulationen separat und einigermassen genau zu verfolgen.

Und so (unterschiedlich) singen „Alpenmeisen“ und „Weidenmeisen“. Viel Spass beim Lauschen & Beobachten!

9. Januar 2025

Zurück aus Südafrika

Roman Furrer hat letzten November auf unserer Reise ins östliche Südafrika sein erfolgreiches Debüt als LIBERTYBIRD-Reiseleiter gegeben!
Auf der Reise konnten 447 Vogel- und 45 Säugetierarten (darunter die „Big 5“: Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel) beobachtet werden. Neben verschiedenen lokal verbreiteten Arten konnten auch mehrere endemische Vogelarten beobachtet werden. Die einzigartigen Landschaften und Lebensräume im Osten Südafrikas trugen zu einem unvergesslichen Erlebnis bei. In der Fotogalerie finden Sie zahlreiche inspirierende Fotos dieser Reise von Arten wie Narinatrogon, Livingstonturako, Orangebrust-Felsenspringer, Kaprötel, Hahnenschweifweber & viele mehr.

Roman Furrer und wir freuen uns sehr, im Herbst dieses Jahres, die attraktive Reise ins westliche Südafrika anzubieten. Von Kapstadt (inkl. Bootstour für Meeresvögel) zur Garden Route und anschliessend über die Karoo in die Kalahari bietet diese Reise sowohl ornithologisch wie auch landschaftlich einiges. Hier finden Sie unser attraktives Reiseprogramm „Endemiten und Vogelvielfalt im Westen Südafrikas“ – Auf bald wieder in der Regenbogennation…

6. Januar 2025

Zurück aus Kenia

Diese Keniareise war ein absoluter Klassiker. Massai Mara, Lake Naivasha, Amboseli, Tsavo West und Ost, sowie der legendäre Arabuko Sokkoke Forest an der Küste waren die Hauptschwerpunkte.
Als Zusatz bereisten einige von uns noch die Taita Hills.

Die Artenvielfallt war äusserst attraktiv. Wir konnten eine grosse und vielfältige Palette an Vögeln und Säugetiere beobachten.
Die Höhepunkte waren sicher die Endemiten wie der einzigartige Massaifeinsänger in seinem kleinen Verbreitungsgebiet, die unvergessliche Sokoke-Zwergohreule, oder der schwierig zu entdeckende Taita Apalis und die Taitadrossel.
Hunderte durchziehende Amurfalken und Blauracken in ihre Überwinterungsquartiere, sowie übermässig viele Reiherläufer und Terekwasserläufer.
Mit Löwe, Leopard, Gepard, sowie Hunterantilope und Giraffengazelle bei den Paarhufern, haben wir einige Schwerpunkte erleben können.

Dank unseren erstklassischen lokalen Guides wie Joseph, Albert im Arabuko Sokoke und Jonam in den Taita Hills haben die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Die Fabelhaften Bilder und die freudige Unterstützung in der Gruppe, machten sie zum Highlight.

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1. November 2024

Zurück aus Zentralthailand

Als Ergänzung der bisherigen Thailandreisen in den Norden oder den Süden besuchten wir vier Gebiete in Zentralthailand:

  • Huai Kha Khaeng: Ein Wildschutzgebiet im Westen
  • Bueng Boraphet: Der grösste Süsswassersumpf Thailands
  • Kaeng Krachan: Der grösste und avifaunistisch artenreichste Nationalpark
  • Pak Thale: Die weltbekannten Salinen und Feuchtgebiete in Phetchaburi

Das Motto «Weniger fahren, mehr beobachten» hat sich ausbezahlt. Wir haben drei Gebiete mehrmals aufgesucht und daher auch genügend Zeit die lokalen Spezialitäten zu suchen.

Wir durften eine grosse und vielfältige Palette von attraktiven Vogel- und Säugerarten beobachten. Die ornithologischen Höhepunkte waren der einzigartige Löffelstrandläufer, der unvergessliche Ährenträgerpfau, die eindrücklichen Doppelhornvögel und die unzähligen durchziehenden Greifvögel. Mit Gaur, Banteng und Elefant haben wir drei Schwergewichte der thailändischen Säugerwelt erleben dürfen. Das leckere Essen, die hilfsbereiten Fahrer, unser erstklassiger lokaler Guide und die allgegenwärtige Gastfreundschaft haben die Reise erst recht zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Ein grosses Dankeschön an die aktive Reisegruppe. Wer sucht, der findet 😉.

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